Salamis
Funde aus Salamis und dem nahegelegenen Enkomi belegen, dass beide Städte zur gleichen Zeit nebeneinander existiert haben. Die Sage von der Gründung der Stadt berichtet, dassTeukros, der Sohn des Telamon, hier auf dem Rückweg von Troja gelandet und einen Zeustempel errichten lies. Die Stadtgründung dürfte im 11. Jahrhundert v.Ch. stattgefunden haben.
Erst im 8. Jahrhundert v. Chr. breitete die Stadt sich aus und wurde zu einem der bedeutendsten Stadtkönigtümer Zyperns. Mitte des 5. Jahrhunderts setzte sich Salamis an die Spitze der gegen die Perser revoltierenden Inselstädte, arrangierte sich aber mit den fremden Machthabern und festigte so seine Position. Die Herrschaft des Ptolemäischen Reiches, die das persische Zwischenspiel im ausgehenden 4. Jahrhundert beendete, gab der Stadt neue wirtschaftliche und kulturelle Impulse und als Rom 58 v. Chr. Zypern annektierte, profitierte Salamis von seiner neuen Rolle als wichtiges Handelszentrum der Römer in der Levante. Um das Jahr 45 n. Chr. wurde die zu dieser Zeit 100.000 Einwohner zählende Stadt zum Missionsfeld der Apostel Paulus, Johannes Markus und des aus Zypern gebürtigen Barnabas.
Ein Erdbeben richtete 76 n. Ch. große Zerstörungen an und einige Jahrzehnte später (116/117) soll eine Rebellion der Juden von Salamis die Stadt stark in Mitleidenschaft gezogen haben. Doch größer waren die Verwüstungen durch das Erdbeben des Jahres 332. Ostroms Kaiser Constantius II., Sohn des großen Constantin, wurde zum Retter der Stadt, die wieder einmal ihre Lebenskraft unter Beweis stellen konnte. Auf verkleinerter Fläche wieder aufgebaut und zu Ehren des kaiserlichen Gönners in Constantia umbenannt (345), spielte sie als christlich-byzantinische Metropole noch eine führende Rolle auf der Insel und darüber hinaus, auch wenn Paphos zur Hauptstadt Zyperns aufgestiegen war.
Doch später war der Glanz der Stadt vorbei, der Hafen, wichtige Grundlage für den Wohlstand der Stadt, verlandete im Laufe der Jahre. 647 tauchten die Araber mit einer Flotte vor Salamis auf und legten die Stadt in Schutt und Asche. Ihre Bewohner flohen in das benachbarte Arsinoe, das spätere Famagusta.
Festungsmauer und Häfen
Die Stadt war im Norden, Süden und Westen von einer Mauer umgeben, um das Stadtzentrum war eine zweite Befestigungsmauer gezogen. Diese wurden im 7. Jahrhundert beim Angriff der Araber zerstört.
Südlich der Stadt Salamis lag der alte Hafen, der nach Norden und Süden durch künstliche Wellenbrecher geschützt war. In römischer Zeit ist ein weiterer Hafennördlich der Stadt gebaut worden.Ein dritter kleiner, sicherer Hafen befand sich außerhalb des römischen Hafens, wo der Athener Demetrius im Jahr 306 v.Chr. Zuflucht suchte, um auf Ptolemaios, einen Nachfolger von Alexander dem Großen, zu warten.
Gymnasium
Das Gymnasium hat seine Wurzeln in hellenistischer Zeit. Es entstand unter König Ptolemaios V (205-180 v. Chr.) in bescheidenen Ausmaßen. Roms Kaiser Gaius Octavius Augustus, der um die Zeitenwende regierte, ließ das Gymnasium ausbauen. Doch erst nach dem schweren Erdbeben des Jahres 76 n. Ch. wurde es unter den römischen Kaisern Trajan (98-117) und Hadrian (117-138) zu dem weit über Zypern hinaus gerühmten Prachtbau. Das Erdbeben im Jahre 332 machte alles zunichte. Constantius II., Sohn des großen oströmischen Kaisers Constantin, nahm sich 345 der verwüsteten Stadt an und ließ Thermen und Palästra in neuem Glanz errichten.
Das Theater
Südlich des Gymnasiums ist ein Theater aus der Zeit des Kaisers Augustus (63v.Chr. bis 14 n.Chr.) ausgegraben worden. Der Zuschauerraum war ursprünglich 20 Meter hoch und wies fünfzig terrassenartig ansteigende Sitzreihen auf, die annähernd 15.000 Besuchern Platz boten. Es war damit eines der größten Theater im Mittelmeerraum.
Die Zuschauer erreichten die Sitzreihen über acht Treppen, die den Zuschauerraum in neun keilförmige Blöcke teilten. Vom 40 m langen Bühnenhaus sind nur noch die Grundmauern erhalten, von den Marmorsäulen und Inschriftentafeln der Prunkfassade dagegen wurden viele Stücke wiederentdeckt. Darunter war auch eine Tafel, die Kaiser Hadrian (117-138) als Wohltäter preist, der das Theater in einen Prachtbau umgestalten ließ. Als im Jahre 332 das große Erdbeben Salamis heimsuchte, brachen die Stützbögen des Theaters ein und rissen die oberen Reihen zwanzig Meter mit sich in die Tiefe. Bühnenhaus, Bühne und die reich gestaltete Bühnenrückwand stürzten ein.
Heute wird das Theater für Konzerte oder Schauspiele genutzt.
Römische Villa
Südlich des Theaters befinden sich die Reste einer römischen Villa, die ursprünglich einmal zwei Stockwerke gehabt hat.
Basilika Kampanopetra
Die Basilika Kampanopetra stammt aus dem 4. Jahrhundert, sie gehört zu den umfangreichsten Basilikabauten des Mittelmeeraumes. Ihre vier großen Teilbereiche (Westhof, West-Atrium mit Narthex, Basilika, Ost-Atrium) reihen sich zu einer Länge von 152 m auf, bei einer größten Breite von nahezu 38 m.Die Basilika gliedert sich in ein breites Mittelschiff und zwei kleinere Seitenschiffe mit Apsiden. Westlich grenzt ein von Säulen umgebenes Atrium mit achteckigem Reinigungsbrunnen an den Narthex,
St. Epiphanius Basilika
Die Epiphanius-Basilika war mit 58 m Länge und 42 m Breite eines der größten Gotteshäuser ihrer Zeit. Sie entstand gegen Ende des 4./Anfang des 5. Jahrhunderts während der Amtszeit des Bischofs Epiphanius, der 368 von den Bischöfen Zyperns zum Metropoliten der Insel gewählt worden war und das Amt bis zu seinem Tod (403) innehatte. Die Ruine weist ein breites Mittelschiff auf, das von je zwei Seitenschiffen flankiert wird. Eine halbrunde Zentralapsis schließt das Mittelschiff nach Osten ab. Sie war mit halbrund angeordneten und übereinander gereihten Steinbänken nebst Bischofsthron im Zentrum ausgestattet. Südlich der Zentralapsis liegt ein weiterer Kirchenbau, dessen Eingang über dem mit Marmor eingefaßten Grab des Epiphanius liegt. Seine Gebeine sind später von Kaiser Leon dem Weisen (886 bis 912) nach Konstantinopel gebracht worden.
Wasserreservoir „Vouta“
Westlich der St. Epiphanius Basilika liegt das WasserreservoirVouta, in dem das über einen Aquädukt über 40 Kilometer aus Kythrea (Degirmenlik) vom Südhang der Fünffingerberge geleitete Wasser gesammelt wurde. Es ist um 627-640 v.Chr. erbaut worden. Drei Pfeilerreihen mit 36 Pfeilern im Inneren des großen Beckens trugen das Dach des Reservoirs.
Agora
Nach den Zerstörungen durch ein Erdbeben 76 n.Ch. wurde dieser Platz als Marktplatz gestaltet. Heute säumen die umgestürzten Säulen das Forum mit spektakulären Ausmaßen von228 x 55 m. Hier trafen sich einst im Angesicht des Hauptheiligtums der Stadt Händler und Käufer, Reisende und Bettler, Seeleute und Sklaven, hier war das politische und kommerzielle Zentrum von Salamis.
Zeus-Tempel
Südlich der Agora erhebt sich das Podium des Zeus-Tempels. 1890 hat man eine Inschrift gefunden, die belegt, dass er der Gattin des Kaisers Augustus, Livia, und dem Gott Zeus geweiht war.